Grundschulen: Besonderheiten der Schülervertretung

Die Grundvoraussetzung für die Etablierung von Schülerparlamenten bzw. Schülervertretungen an Grundschulen ist die Offenheit des Kollegiums gegenüber der Mitbestimmung ihrer Schüler:innen. Partizipation ist keine Methode, die schnell umgesetzt werden kann, sondern eine Grundhaltung, die gelernt und aktiv ausgeübt werden muss. An einer Grundschule sind die Erwachsenen (Schulleitung, Lehrkräfte, Sozialarbeitende) in der zentralen Rolle, Räume zur aktiven Mitbestimmung zu eröffnen. Ein Parlament der Grundschüler:innen ist ein guter Ort, um demokratisches Handeln und Mitgestalten zu erfahren. In der Begleitung eines Schülerparlamentes ist Geduld auf Seiten der Erwachsenen wichtig – Schüler:innen brauchen Zeit, sich auszuprobieren und die Arbeit in dem Gremium zu verstehen und zu gestalten. Ebenso braucht die Schule und das Kollegium Zeit, sich an die neue Struktur zu gewöhnen und Veränderungen zuzulassen.

Grundlagen für den Aufbau einer SV an Grundschulen:

  1. Freiwilligkeit: Die Mitarbeit der Kinder sollte freiwillig und zwanglos sein. Die Freude am Engagement sollte im Vordergrund stehen. Für eine langanhaltende Motivation der Grundschüler:innen sollte das Engagement wertgeschätzt und Erfolge gefeiert werden.

  2. Regelmäßigkeit: Eine feste Zeit für die Sitzungen in einem gemeinsam festgelegten Turnus (z.B. einmal/Monat für 2 Schulstunden) sind eine wichtige Grundlage. Ebenso hilfreich sind ein fester Raum für Sitzungen sowie ein fester Ablauf. Diese Strukturen bieten einen übersichtlichen und vertrauten Rahmen, der gleichzeitig Raum für Kreativität und Spaß lässt.

  3. Klare Ansprechperson & enge Begleitung: Empfehlenswert ist es, dass es ein bis zwei feste Ansprechpersonen aus dem Kollegium oder der Schulsozialarbeit gibt, die das Schüler:innenparlament begleiten. Sie sind das Bindeglied zur Schulleitung und den Lehrkräften. Es braucht klare Kommunikationswege für die Begleitung und die Kinder, damit sie ihre Ideen und Projekte voranbringen können.

  4. Ernsthaftigkeit: Das Schülerparlament muss von allen Schlüsselpersonen wie Schulleitung, Elternsprechenden und dem Kollegium ernst genommen werden. Die Themen, Anliegen und Ideen der Kinder werden gehört und aufgenommen, es werden keine falschen Versprechungen gemacht. Sollten Ideen nicht umsetzbar sein, werden die Gründe hierfür altersgerecht erklärt.

  5. Projekte & Anliegen: Das Schülerparlament ist der Ort, an dem die Kinder ihre Ideen und Themen einbringen, besprechen und planen. Erwachsene sind in dem Gremium nur Gäste, die unterstützen und beraten. Die Treffen sind keine reine Infostunde der Schulleitung. Die Projekte und Aktionen sollten möglichst zeitnah umgesetzt werden, für schnelle Erfolgsmomente.

Methoden für die Arbeit mit Grundschüler:innen

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